Liquid Lar$

„Liquid Lar$“ ist ein Pseudonym, unter dem Lars Müller, 16 Jahre alt, seine Karriere als Deutschrapper pusht. Als Lars 14 Jahre alt war, hatte er Beef mit Rappern aus seinem Dorf in NRW. Deswegen haben ihn seine Eltern auf ein Schiff geschickt, das mit schwer erziehbaren Jugendlicher nach Teneriffa schipperte. Allerdings war Lars nicht so gangster wie die anderen Teenies und ergriff im Hafen von Cadiz die Flucht. Die Mittagsmatrosen lagen dort auch vor Anker, seitdem ist er Teil der Crew.

Unter Deck hat sich Liquid Lar$ ein Tonstudio eingerichtet. Er arbeitet am Softeisstand in Warnemünde, weil er auf eine Booth spart. Seine Rapcrew mit Sven-Øle (Beatboxer!) nennt er „181 Hafenbande“, einmal pro Woche präsentieren sie auf der Mole neue Beats & Rhymes. Dabei spritzt Lars Wasser aus kleinen Flaschen in die „Menge“ (aka Passanten). Hat er bei einem Rapper in der Rostocker Stadthalle gesehen, fand die Crowd dort aber cooler.

Viel Wasser darf Lars ohnehin nicht ans unfreiwillige Publikum verschwenden. Wegen seiner Kombi-Diagnose aus ADHS und Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) fällt es ihm sehr schwer, 16 Bars im Gedächtnis zu behalten. Seit er gehört hat, dass Hydration die Gedächtnisleistung steigert, trinkt er zwei Liter Wasser am Tag. Und 0,5 Liter Cola, zuckerfrei, weil er fit sein will für den großen Durchbruch. „100% Realness, zero Zucker“, sagt Lars. Das soll auch der Claim für den Eistee werden, den er rausbringen will.

Apropos Fitness: Seit Pumper-Piet und Conchita Consola vergangenen Sommer am Strand gesehen haben, wie dünn Lars’ Ärmchen sind, haben sie sich zu seinen Personal Trainers ernannt. Conchita macht Kardio mit Lars, Pumper-Piet ist für Masse zuständig. Seitdem ist Lars mit diffusen Gefühlen konfrontiert. Er genießt die Work-outs mit beiden sehr, kann aber nicht so recht deuten, ob Kardio oder Masse mehr Kribbeln im Bauch machen. Und warum das überhaupt so ist.